Vietnam zielt auf wohlhabende Touristen
(Vietnam-Aktuel.de) – Die Tourismusbehörde Vietnams (VNAT) hat beschlossen, einen 10-Jahresplan zu erstellen, um wohlhabende Urlauber auf ihre strahlend weiße Strände anzulocken. Laut dem Bericht des vietnamesischen Tourismusministeriums befinden sich über 70% der Sehenswürdigkeiten des Landes entlang der Küstenlinie Vietnams und rund 70% der Vietnam-Urlauber bevorzugen Rundreisen mit abschließendem Bade-Aufenthalt.
Nach Angaben der vietnamesischen Tourismusbehörde ist das Potenzial des Badetourismus in Vietnam noch sehr hoch, denn Vietnam verfügt nicht nur über 3.200 km Küstenlinien sondern auch viele Strände, die weltweit zu den schönsten Badestränden zählen. (Foto: Badestrand auf der Insel Phu Quoc)
Wenn man den Worten des stellvertretenden Generaldirektors der VNAT, Herrn Nguyen Manh Cuong Glauben schenkt, bringen Vietnam 10 Luxus-Urlauber, die bereits zu zahlen sind, vom Ertrag, her mehr als 100 Reisenden, die nur Standardrundreisen in Anspruch nehmen.
Herr Nguyen vertrat der Meinung, dass Massentouren dem Land Vietnam wirtschaftlich auf Dauer wenig bringen, denn diese würden die natürlichen Ressourcen sehr schnell verbrauchen. Aus diesem Grund müsste das Land hochwertige Rundreisen anbieten, um die bestehenden Interessen der Besucher aus Ländern wie Europa, Nordamerika, Australien, Russland sowie den GUS-Staaten zu wecken. Auch für die sogenannten Viet-Kieu (Boatpeople) aus dem Ausland könnten diese Arten von qualitativen Rundreisen von Interesse sein.
Vietnam müsste seiner Meinung nach noch mehr über die Kunden aus den Ländern wie Indien, Südamerika, Südafrika und den Nahen Osten erfahren, um diesen Kundengruppen das richtige Reisepaket anbieten zu können. Es müsste demnach unterschiedliche neue Tourismusarten angeboten werden, wie Wasser- und Abenteuersport sowie Kur- und Ökotourismus usw.
Um die wohlhabenden Gästen aus dem Ausland nach Vietnam locken zu können, müsste Vietnam dringend mehr hochqualitative Strände mit schönen Villen, Hotels und Resorts aufbauen. Nur so könnten Vietnams Tourismusverantwortlichen ihre hoch angesteckten Ziele erreichen.
Laut dem stellvertretenden Direktor des Instituts für Tourismus Entwicklung und Forschung, Pham Trung Luong, müsste die Marke „Vietnam“ besser als in der Vergangenheit im Ausland transportiert werden.
„Wir werden auf Produkte setzen, die sich von anderen Ländern in der Region unterscheiden“, fügte er hinzu.
Der erste Schritt im Aufbau von Marken wird es sein, ein Logo und Slogan für den Küsten- und Badetourismus zu schaffen.
Um das hochgesteckte Ziel erreichen zu können, will man so schnell wie möglich alle möglichen Szenarien ausarbeiten, um die auftauchenden Gefahren für die Küstengebiete so gering wie möglich zu halten.
Man müsste sich laut Aussagen von Herrn Nguyen nach wie vor mit der traurigen Tatsache konfrontieren, dass viele schöne Strandabschnitte bereits von örtlichen Baufirmen genehmigt wurden oder sich schon in Privathand befanden. Man müsste somit das Beste daraus machen.
In dem 10-jährigen Entwicklungsplan sind folgende Küstenprovinzen des Landes vorgesehen:
Die Insel Phu Quoc im Süden, eventuell die Bucht von Halong, die Insel von Cat Ba im Norden, Phong Nha-Ke Bang in der zentralen Provinz Quang Binh, der südlich-zentrale Teil von Nha Trang, Binh Thuan und Phu Yen Provinzen sowie die Provinz Kien Giang.
Probleme, mit denen die Tourismusverantwortlichen bei der Realisierung dieses Entwicklungsplans zu kämpfen haben, sind nach wie vor die Wasserverschmutzung der Küstenprovinzen. Im vergangenen Monat haben die zwei Küstenprovinzen Nha Trang und Mui Ne den Wassertest, durchgeführt von America’s National Geographic Traveller Magazine, eine befriedende Note erteilt erhalten. Das Magazin bemängelte die zudem auch die Abfallbehandlungsanlage in Nha Trang.
Dieses Problem dürfte den Verantwortlichen nicht ganz neu sein, denn an der im Jahre 2007 eingeführten Verordnung, um die Umwelt und das Meer zu schützen, hielt nach wie vor trotz Drohung mit Bußgeld niemand daran.
Nach Aussagen vom Herrn Pham haben manche Tourismusunternehmen einfach ihre Abfälle ins Meer gekippt, ohne Rücksicht auf die Natur zu nehmen. Solange sich das Verhalten der verantwortlichen Tourismusunternehmen vor Ort nicht ändert, wird es sehr schwer sein, diesen Plan zu realisieren, fügte der Pham hinzu.
(VNAT) – Thuy Ha