Die aktuelle Volkszählung der Bevölkerung Vietnams
Verglichen mit den Ergebnissen der letzten Volkszählung im Jahre 1999 ist die Zahl der vietnamesischen Bevölkerung 2009 um 9,5 Mio. gestiegen und beläuft sich aktuell auf 85,8 Mio. Menschen insgesamt. Laut dem vietnamesischen Statistikamt liegt die Zunahme von 9,5 Mio. Menschen unter den Erwartungen, was vorher prognostiziert wurde. Trotz des geringen Wachstums der vietnamesischen Bevölkerung rechnet man auch mittel- und langfristig mit rund 1 Mio. jungen Menschen, die dem Arbeitsmarkt jedes Jahr zur Verfügung stehen und somit sind die Politiker in Vietnam gefragt, sich mehr fürs Wachstum der Wirtschaft des Landes zu sorgen.
Betrachtet man die Bevölkerungsrangliste weltweit, so steht Vietnam direkt vor Deutschland auf dem 13. Rang hinter den Philippinen. An der erster Stelle führen nach wie vor Chinesen mit etwa 1.339 Mio. Menschen (rund 19,7 % der Weltbevölkerung) und behaupten somit unangefochten den ersten Rang, dicht gefolgt von Indien mit 1.171 Mio. Menschen.
Der demografische Wandel hat nun auch Vietnam erreicht. Dank der verbesserten Lebensstandards und der medizinischen Versorgung sind die Lebenserwartungen der Vietnamesen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, so wird 2010 die 73-Jahr-Schwelle, verglichen mit 72,5 Jahren (2005) erreicht. Laut den Daten des amtlichen Statistikbüros Vietnams leben derzeit rund 7.200 Personen, die älter bereits älter als 100 Jahre alt sind.
Vor allem in Vietnam konnte in den letzten 10 Jahren eine Zunahme der regionalen Verteilung der Bevölkerung registriert werden, so leben heute rund 43 % der gesamten Bevölkerung im Delta des Roten Flusses zwischen der Hafenstadt Haiphong und der Hauptstadt Hanoi sowie in den Gebieten des Mekongs im Süden und in den Bergregionen des Nordens und der zentralen Landesteile etwa 19 %.
Die größten Städte Vietnams sind Ho-Chi-Minh Stadt mit 7,1 Mio. Einwohnern, dicht gefolgt von Hanoi mit 6,5 Mio. Einwohnern. An der Bevölkerungszahl der Einwohner gemessen leben nach wie vor die meisten Menschen in den Provinzen wie Nghe An, Thanh Hoa und Doang Nai.
Am meisten Sorgen bereitet den Verantwortlichen die Zunahme des Ungleichgewichts im Geschlechtsverhältnis der Neugeborenen. Da immer mehr Familien in Vietnam nach einem männlichen Nachkommen wünschen, sinkt die Zahl der weiblichen Neugeborenen stetig. Laut den Zahlen der United Nation Population Fund (UNFPA) war das Verhältnis zwischen Jungen und Mädchen 2002 von 106,2 zu 100,0. Derzeit liegt das Verhältnis in machen Regionen Vietnams schon rund 123 zu 100. Um diese Lücke zu füllen, hat Vietnam bereits ein Signal gesetzt und in vielen Regionen Prämie vergeben, für diejenigen, die ein Mädchen gebähren werden. Ob diese Maßnahme Wirkung zeigt, muss erst noch abgewartet werden, so das General Department of Population and Family Planning Vietnams.