Hessische Wissenschaftsministerin Kühne-Hörmann auf Vietnam-Reise

Besuch der Vietnamesisch-Deutschen Universität in Ho-Chi-Minh-Stadt und Eröffnung des Zentrums für deutsche Sprache und Kultur an der Universität Hanoi

Der Besuch der Vietnamesisch-Deutschen Universität (VGU) in Ho-Chi-Minh-Stadt, dem früheren Saigon, und die Eröffnung des Zentrums für deutsche Sprache und Kultur an der Universität Hanoi stehen im Mittelpunkt einer dreitägigen Reise von Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann nach Vietnam. Dabei wird sie auch Gespräche führen mit dem vietnamesischen Bildungsminister Prof. Pham Vu Luan und dem für Internationale Zusammenarbeit und Hochschulbildung zuständigen Vizeminister Prof. Bui Van Ga. Außerdem steht eine Begegnung mit dem Vizepremierminister und Präsidenten des Universitätsrats der VGU, Prof. Nguyen Thien Nhan, auf dem Programm.

„Die Zusammenarbeit mit Vietnam eröffnet nicht nur viele Möglichkeiten zur weiteren Profilierung unserer Hochschulen im internationalen Wettbewerb. Diese Chancen kommen letztlich auch den im asiatischen Markt tätigen hessischen Unternehmen zugute“, sagte Ministerin Kühne-Hörmann. „Wir investieren hier in unsere Zukunft.“

Die im September 2008 eröffnete VGU ist die erste staatliche vietnamesische Universität, die mit einem internationalen Partner aufgebaut wird und weitgehende Autonomie genießt. Sie hat eine Grundordnung nach Vorbild der Technischen Universität Darmstadt. Das ist im Hochschulsystem Vietnams ein absolutes Novum. Die Gründungserklärung dokumentiert den Wunsch der vietnamesischen Regierung, eine Hochschule nach deutschem Vorbild zu etablieren, die in der nationalen und regionalen Hochschullandschaft Vorbildfunktion erfüllen soll. Die VGU hat heute 87 Studierende. Für das Semester 2010/2011 gibt es allein für den Bachelor-Studiengang Elektro- und Informationstechnik für weitere 60 Studienplätze 500 Bewerbungen. In den vier Masterstudiengängen werden nach gegenwärtigem Stand noch rund weitere 100 Studierende aufgenommen.

Hessen und Vietnam haben sich verpflichtet, den Aufbau der VGU finanziell, politisch und akademisch nach Kräften zu unterstützen. Hessen gibt jährlich 1,5 Millionen Euro für Studienprogramme, den Aufbau der Forschungsinfrastruktur und der Zentralverwaltung. Vietnam trägt die Kosten für die Infrastruktur. Die VGU arbeitet zurzeit in einem Übergangsgebäude auf dem Gelände der Vietnamesischen Nationaluniversität in Ho-Chi-Minh-Stadt. Bis 2016 soll auf einem 45 Hektar großen Grundstück im Norden der Stadt ein neuer Campus entstehen. Dafür hat die Weltbank im Juni 2010 der Sozialistischen Republik Vietnam einen Kredit von 180 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt.

Am Fachbereich Deutsch der Universität Hanoi wird Ministerin Kühne-Hörmann ein Zentrum für deutsche Sprache und Kultur eröffnen, das vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst mit 50.000 Euro gefördert wurde. Die Ministerin wird eine Tafel enthüllen, auf der die Unterstützungsleistungen zur Förderung der deutschen Sprache und Kultur in Vietnam gewürdigt werden.

 

Seit mehr als zehn Jahren besteht bereits eine intensive Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium und der Universität Hanoi. So kommen Absolventen ihrer Deutsch-Fakultät zur weiteren Ausbildung nach Hessen. In der Fakultät werden auch vietnamesische Regierungsstipendiaten sprachlich auf ihr Studium in Hessen vorbereitet. Deutschlehrer der Fakultät haben erstmals 2007 an einer Fortbildung in Hessen teilgenommen.

Mit dem Aufbau der Vietnamesisch-Deutschen Universität hat diese Zusammenarbeit einen noch größeren Stellenwert bekommen: Für den Deutschunterricht an der VGU werden gute Curricula und qualifizierte Lehrer benötigt. Auch zur Vorbereitung auf Studienabschnitte in Deutschland ist die Deutsch-Fakultät ein wichtiger Partner, weil neben der Verbesserung des Sprach- und Kulturunterrichts besonders auch die Vermittlung der deutschen Sprache an Studierende der VGU und die Weiterbildung von Deutschlehrern etwa für den Einsatz an der VGU von Bedeutung sind.

Der Auf- und Ausbau des Zentrums für deutsche Sprache und Kultur ist mithin für vielfältige Kontakte und Beziehungen sowohl im wirtschafts- und wissenschaftspolitischen Bereich als auch für die entwicklungspolitischen Interessen des Landes von Bedeutung.

Im Literaturtempel von Hanoi – diese auf das 11. Jahrhundert zurückgehende Anlage ist ein Ort der Verehrung des Philosophen Konfuzius – wird Ministerin Kühne-Hörmann Stipendien im Rahmen des Sur-Place-Studienprogramms an vietnamesische Studierende übergeben. In dem Programm, für das insgesamt knapp 33.000 Euro zur Verfügung stehen, werden vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst für bis zu 150 Studierende in Vietnam seit Jahren Mittel bereitgestellt, um ihnen die Möglichkeit zum Deutsch-Studium zu bieten. Es wird über den „World University Service“ abgewickelt, eine internationale, politisch und konfessionell nicht gebundene Organisation, die in mehr als 50 Ländern der Erde Menschen unterstützt, die im Hochschulbereich arbeiten, lehren und lernen.

(Quelle: Vietnam Botschaft Berlin)

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Über Pho Vu
Ich mag fremde Kulturen und Sprachen. In der Freizeit schreibe ich gern über Vietnam.